Industriegeschichte - Alte Ziegelei

Ausgebrannt: Die historische Ziegelei

Infos zur Fototour

Wer früher mauern wollte, brauchte Ziegelsteine. Diese lieferten die Ziegeleien. Sie befanden sich in der Nähe von Tongruben, um das Rohmaterial schnell beschaffen und weiterverarbeiten zu können. Das Herstellungsprinzip der Ziegel ging so: Versetzen des gereinigten und fein gemahlenen Tons mit Wasser zum Rohmaterial für die Ziegel, Formgeben in der Strangpresse, Weiterleiten der sogenannten Formlinge in die Freilufttrocknung, Brennen im Ringofen. Dieses Prinzip galt auch für die historische Ziegelei in Sachsen-Anhalt, die wir bei der Tour besuchen. 1803 gegründet, produzierte sie Ziegel bis ins Jahr 1991, zuletzt rund 3,2 Millionen im Jahr - die Tagesproduktion eines heutigen modernen Betriebs.

Die Ziegelei birgt für Fotografen viele optische Leckerbissen: Der sogenannte Hängeschalen-Kreistransporteur für die Ziegel verband alle Produktionsstufen und durchzieht das gesamte Gelände - eine Einladung zum Fotografieren eines Industriereliktes aus eindrucksvollen Perspektiven. Ebenso beeindruckend und fotogen: Kastenbeschicker, Trockenkollergang, Doppelwellenmischer und Strangpresse zur Herstellung der Formlinge.

Absolutes Highlight aber ist das eigentliche Ziegeleigebäude mit Freilufttrocknung und Ringofen: Auf Sie warten 244 Regale zur Trocknung der Ziegelformlinge, die durch Luftschlitze im Gebäude dem Spiel von Licht und Schatten ausgesetzt sind - jedes Regal bis zu vier Metern lang und rund drei Metern hoch, verteilt über die ganze Länge des Gebäudes von 122 Metern. Unter Ihnen befindet sich gleichzeitig Europas längster erhaltener Ringofen, dessen 28 Brennkammern vom Trockenboden aus befeuert wurden. Die Ofenabdeckungen sind erhalten und damit einmalige Fotomotive.

Durchstreifen Sie auch das übrige Gelände, wo Sie unter anderem Feldbahnloren und einen Bagger als Fotomotiv finden, aber auch die Überreste eines alten Gipsbrandofens aus dem 18. Jahrhundert. Wem auch noch nach Natur ist, kann die Tongrube nach Fotomotiven durchforsten oder das Mineral Marienglas entdecken.

Maximale Teilnehmerzahl: 10 / kein Modelshooting bei dieser Tour

Fotos zur Tour gibt es hier!